LOT 569 Seltener vierteiliger Stellschirm
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138,5 x 245 cm
Japan, Muromachi-PeriodeProvenienz: Aus einer bedeutenden süddeutschen Privatsammlung, in den frühen 1960'er-Jahren in München erworben, das abgebildete Foto wird in das Jahr 1967 datiert. . Die Gruppe der Acht Patriarchen der Shingon Schule (Shingon hasso) wurde im 9. Jahrhundert kanonisiert. Während die ersten beiden Patriarchen legendär sind, haben die übrigen sechs als real existierenden Priester den esoterischen Shingon-Buddhismus in Ostasien entscheidend geprägt. Unter ihnen ist Kobo Daishi der einzige japanische Priester.#1#1Die Folge von Patriarchenbildnissen wird bei shingon-buddhistischen Initiationszeremonien zu je vieren an gegenüberliegenden Wänden der Halle aufgehängt. Anstelle von Hängerollen konnten auch zwei Stellschirme à vier Paneele dienen, die den Anwärtern die Traditionsfolge seiner Religion vor Augen führte. Die Bildhaftmachung von Überlieferungslinien von Lehrer zu Schüler wurde im Buddhismus seit jeher praktiziert. Die Achtergruppe Shingon Hasso ist in der Kunstgeschichte erstmalig belegbar in der Wandmalerei der Pagode des Daigoji bei Kyoto aus dem Jahr 952. In der Heian-Zeit ist dann ihre Darstellung kanonisch und ikonographisch festgelegt und wird seitdem mehr oder weniger unverändert fortgeführt. Die bekanntesten Sets dieser Patriarchenportraits befinden sich in japanischem Tempelbesitz oder bedeutenden japanischen Museen. Alle Dargestellten tragen einfache und immer gleiche Mönchsroben. Identifizierende Attribute sind Gebetsschnur, vajra und Handgestus (mudra). Vor der Sitzbank stehen Schuhe und Wasserkanne. Nur der chinesische Mönch Keika wird zusammen mit einem Akolythen wiedergegen. Die obere Gestaltung des Bildfeldes hingegen variiert bezüglich der namentlichen Identifizierung und den biographischen Angaben zu den Priestern. So gibt es Schriftfelder, die sich über die ganze Bildbreite ziehen, ein einzelnes Schriftfeld jeweils rechts, oder in großen Schriftzeichen geschrieben der jeweilige Name. Bei den vorliegenden Bildnissen sind die Schriftfelder frei geblieben. Buddhistische Malerei und auch solche Patriarchenportraits wurden von anonymen Werkstätten meist arbeitsteilig ausgeführt. Diese Bilder sind nicht signiert, höchstens aus einer rückwärtigen Aufschrift könnte ein Datum oder ein Name hervorgehen. Das im vorliegenden Fall ein Siegel angebracht wurde, ist ungewöhnlich. Siegel in Form eines archaischen chinesischen Bronzegefäßes wurden von den Malern der Kano-Schule und Zen-Mönchen ab dem 16. Jahrhundert verwendet. Das Siegel hier ist atypisch, da es nur ein einziges Paar Henkel gibt und diese am Hals angebracht sind und nicht wie üblich am Korpus oder auf dem Gefäßrand aufsitzen. . Kleinere Alterssch. und alte Rest., etwas berieben
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