LOT 0036 An Asante Linguist Staff, "okyeame poma"
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Sprecherstab, "okyeame poma" Asante, Ghana Ohne Sockel / without base Holz, mit Goldfolie überzogen. H 162,5 cm. Provenienz: - Galerie Walu, Zürich (1985). - Nachlass Dr. Andreas Vontobel (1931-2011), Waltalingen. „Ein Sprecher macht des Häuptlings Worte süss.“ (Asante-Sprichwort). Die okyeame genannten Sprecher und Berater der Regenten tragen als Amtszeichen einen aus Holz geschnitzten Würdestab (poma). Diese Insignien besteht meist aus mehreren Teilen die zusammengesteckt und mit Blattgold oder Goldblech überzogen sind. An dessen oberen Ende wird sie von figürlichen Darstellungen gekrönt die Sprichwörter darstellen. Die Verwendung dieser Amtszeichen geht auf das 17. Jahrhundert zurück. Es entwickelte sich damals - inspiriert durch die Stöcke mit Knauf, welche die europäischen Kaufleute mit sich trugen - der Brauch, dass Boten und Gesandte des Asante-Königs solche Stäbe als Zeichen ihrer Vollmacht mit sich trugen. Weiterführende Literatur: Ross, Doran und Eisner, Georg (2008). Das Gold der Akan. Museum Liaunig. Neuhaus: Museumsverwaltung GmbH. ----------------------------------------------------- Andreas Vontobel (1931-2011) Andreas Vontobel war ein enthusiastischer und vielseitig interessierter Mensch, der in seinem Leben die verschiedenartigsten Interessen mit grosser Leidenschaft verfolgte. Er war ein Kunstsammler mit Herz und Seele, welcher neben afrikanischer Kunst auch alle anderen Bereiche der Kunst gesammelt hat. Sein Hauptinteresse galt dabei aber der aussereuropäischen Kult- und Gebrauchsgegenständen und besonders den Regalien. Neben seinem Beruf als Psychologe war er auch ein hervorragender Fotograf und innovativer Künstler, der auch einige Reisen nach Afrika und Asien unternommen hat. Bestimmend für eine besonders ausgeprägte Faszination, die sein Leben lang anhalten sollte, waren die 60er Jahre: Damals begann seine Begeisterung für die afrikanische Kunst und Kultur, die er durch die Beschäftigung mit der modernen Malerei entdeckt hatte. Fortan besuchte er die bedeutendsten Kunst- und Völkerkundemuseen der Welt, studierte unzählige Bücher und trug über die Jahre systematisch eine Sammlung künstlerisch und ethnisch bedeutender Werke Schwarz-Afrikanischer Kunst zusammen. Als Quelle für seine Wünsche diente ihm unter anderem die Galerie Carrefour der Kunsthändler Pierre und Claude Vérité in Paris. Der überwiegende Teil seiner Afrika-Sammlung stammt aus der Galerie Walu, denn er war einer der regelmässigen und gern gesehenen Besucher der Galerie. Über die Jahre entwickelte sich eine intime Freundschaft zu René David mit dem er seine kultur-übergreifenden Überlegungen zur aussereuropäischen Kunst eingehend diskutieren konnte. Vontobel interessierte sich nicht nur die Ästhetik der Objekte, sondern als Psychoanalytiker auch für die Inhalte und Riten die mit ihnen verbunden sind. Dabei faszinierten ihn besonders Grenzerfahrungen und die offensichtlich parallelen Ansätze der Heilung in verschiedenen Kulturen. CHF 3 000 / 6 000 EUR 2 580 / 5 160
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