LOT 0033 An Akan Whisk, "nandwa blawa"
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Wedel, "nandwa blawa" Akan, Ghana / Côte d’Ivoire Ohne Sockel / without base Holz, mit Goldfolie überzogen, Echthaar, Textil. H 120 cm. Provenienz: - Galerie Walu, Zürich (1990). - Nachlass Dr. Andreas Vontobel (1931-2011), Waltalingen. Bei den Baule "nandwa blawa" genannter Zeremonialwedel und königliches Würdezeichen aus dem "aja" genannten Familienerbe eines Herrscher-Clans. Zeremonialwedel wurden bei Feierlichkeiten als äussere Zeichen von Rang und Zugehörigkeit öffentlich präsentiert. Sie waren Symbol für die Einheit der Familie und deren Identität. „Ohne schöne Dinge können wir nicht leben“ - dieses Bekenntnis eines Akan könnte auch aus dem Munde eines westlichen Kunstliebhabers stammen. Generell schätzen die Akan-Völker, zu denen auch die Baule gehören, die Verwendung von Sprichwörtern als Ausdrucksmittel. Wedel werden z.B. mit dem Sprichwort "Geld ist wie ein Fliegenwedel; ein einzelner kann es nicht halten" assoziiert, das den Vorteil einer Gemeinschaft unterstreicht. Weiterführende Literatur: Ross, Doran und Eisner, Georg (2008). Das Gold der Akan. Museum Liaunig. Neuhaus: Museumsverwaltung GmbH. ----------------------------------------------------- Andreas Vontobel (1931-2011) Andreas Vontobel war ein enthusiastischer und vielseitig interessierter Mensch, der in seinem Leben die verschiedenartigsten Interessen mit grosser Leidenschaft verfolgte. Er war ein Kunstsammler mit Herz und Seele, welcher neben afrikanischer Kunst auch alle anderen Bereiche der Kunst gesammelt hat. Sein Hauptinteresse galt dabei aber der aussereuropäischen Kult- und Gebrauchsgegenständen und besonders den Regalien. Neben seinem Beruf als Psychologe war er auch ein hervorragender Fotograf und innovativer Künstler, der auch einige Reisen nach Afrika und Asien unternommen hat. Bestimmend für eine besonders ausgeprägte Faszination, die sein Leben lang anhalten sollte, waren die 60er Jahre: Damals begann seine Begeisterung für die afrikanische Kunst und Kultur, die er durch die Beschäftigung mit der modernen Malerei entdeckt hatte. Fortan besuchte er die bedeutendsten Kunst- und Völkerkundemuseen der Welt, studierte unzählige Bücher und trug über die Jahre systematisch eine Sammlung künstlerisch und ethnisch bedeutender Werke Schwarz-Afrikanischer Kunst zusammen. Als Quelle für seine Wünsche diente ihm unter anderem die Galerie Carrefour der Kunsthändler Pierre und Claude Vérité in Paris. Der überwiegende Teil seiner Afrika-Sammlung stammt aus der Galerie Walu, denn er war einer der regelmässigen und gern gesehenen Besucher der Galerie. Über die Jahre entwickelte sich eine intime Freundschaft zu René David mit dem er seine kultur-übergreifenden Überlegungen zur aussereuropäischen Kunst eingehend diskutieren konnte. Vontobel interessierte sich nicht nur die Ästhetik der Objekte, sondern als Psychoanalytiker auch für die Inhalte und Riten die mit ihnen verbunden sind. Dabei faszinierten ihn besonders Grenzerfahrungen und die offensichtlich parallelen Ansätze der Heilung in verschiedenen Kulturen. CHF 600 / 1 200 EUR 516 / 1 032
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