Günther Uecker (Geb. 1930 Wendorf/Mecklenburg. Ansässig in Düsseldorf) "Baumscheibe (Kunstpranger), (19)84". Originaltitel Holz, Leim, Asche, Nägel, schwarze Farbe. Sign. u. dat.; Wohl eines von 35 Expl.; Im Oeuvre des Malers und Objektkünstlers, der als Mitglied der Künstlergruppe "ZERO" die deutsche Kunst der Gegenwart prägte, nehmen seine Nagelobjekte und -bilder einen zentralen Raum ein. 1956/57 entstanden erstmals die für ihn typischen Nagelbilder: dreidimensionale, weiß bemalte Reliefs aus Nägeln, die durch die Ausrichtung der Nägel und die Wechselwirkung von Licht und Schatten ihre eigene Dynamik erhalten. Die Verwendung des Nagels als Handwerksmittel des Zusammenfügens, Aktionsinstrument und Symbol von Gewalt und Zerstörung bewirkte primär eine dynamische Befreiung der Leinwand aus der Zweidimensionalität. Dies verleiht den Kunstwerken zugleich einen haptischen, objekthaften Charakter, was durch die raue Struktur und Rinde der Baumscheibe noch verstärkt wird. 17cm x 17 cm x 5 cm. Lit. Dorothea u. Martin van der Koelen, Günther Uecker, Opus Liber. Verzeichnis der bibliophilen Bücher u. Werke 1960-2005, Mainz 2007, Wvz. L 8503. Provenienz: Privatsammlung Rheinland. Wood, glue, ash, nails and black paint. Signed and dated 1984.